Vom Verbindungsoffizier Hermann Schlüter, welcher zuständig ist, dass Uwe
mit seiner T6 regelmäßig nach Zeltweg eingeladen wird, bekam Uwe die
Anfrage, ob er zusammen mit einem Teil der Grimminger Oldtimerflotte mit der
Miss Goosebay zum Familientag des taktischen Luftwaffengeschwaders 74
fliegen würde. Uwe sagte zu und ich durfte wieder mit von der Partie sein.
Am 06.07. kurz nach 0900 trafen wir uns zum Aushallen der T6, welche Uwe
schon am Vortag für den Flug vorbereitet hatte. Kurz vor 1000 LT hoben wir
bei allerbestem Wetter Richtung Westen ab. Unser Flug führte uns erst mal
nach Aalen, wo wir uns mit der Grimminger Flotte und der T28 aus Mühldorf
treffen wollten. Wir flogen in 3.000ft direkt über Nürnberg. Weiter ging es
an der fränkischen Seeplatte vorbei nach Aalen. Uwes Bitte, in Aalen auf
Gras landen zu dürfen, wurde abgelehnt – immerhin war das seine erste
Landung auf der T6 nach unserem letztjährigen Zeltweg Ausflug – doch einmal
mehr hat sich bewahrheitet, dass seine Ce195 schwieriger zu landen ist, als
die T6. Nun, die Landung hat hervorragend geklappt. In Aalen waren Massen an
Segelflugzeugen – wie bei einer Meisterschaft. Wir tankten und begaben uns
dann ins Fliegermuseum, zur Besprechung des Weiterfluges nach Neuburg als
„Diamond Formation“ (vorneweg eine Me108, dann parallel eine T6 und die
Beech 18 und wir als Schlusslicht) Um 1315 LT gingen wir nacheinander
Airborne und flogen dann in einer offenen Formation nach Neuburg. Dort
querten wir den Platz in 500ft von Nord nach Süd, flogen eine Südplatzrunde
und machten dann in 150ft einen Low Approach. Anschließend landeten wir und
wurden begeistert empfangen. Mit Manneskraft wurden die T6 in unsere
Parkposition geschoben. Gut, wer Zeltweg schon mal erleben durfte, für den
war der Flugtag in Neuburg eher unspektakulär, auch wenn Tornados und
Eurofighter den ganzen Nachmittag viel Lärm bei ihren Vorführungen
produzierten. Am Abend fand bei milden 25°C ein Hallenfest statt, allerdings
spielte die Band so extrem laut, dass Unterhaltungen zwischen den
Oldtimercrews nur in den Pausen möglich war – selbst für uns, die wir als
Raucher ohnehin vor der Halle einen Tisch ergattern konnten, war es kaum
auszuhalten. Schade. So endete der Abend auch früher als geplant,
Übernachtet haben wir in einer Kaserne – immerhin in Einzelzimmern,
ansonsten aber fühlte sich mancher an seine Bundeswehrzeit zurückversetzt.
Um 0615 war die Nacht zu Ende, weil das Mannschaftscasino schon um 0730
seinen Frühstücksservice einstellte. Anschließend fuhren wir mit dem Shuttle
zurück zum Fliegerhorst und bereiteten unsere ganzen Flieger für die
Heimreisen vor. Gegen 1000 durften wir dann starten. Wir flogen östlich an
Nürnberg vorbei. Außer Start und Landung durfte ich die T6 fliegen – ein
Gedicht. Mit zwei Fingern kann man den Steuerknüppel bewegen. Feinfühlig
reagiert die Miss Goosebay auf jeden Input. Viel zu schnell war der schöne
Ausflug vorbei – immerhin steht Zeltweg 2024 am Horizont. Wenn das nichts
ist, auf was man sich freuen kann.
Bericht von Johannes Bühler